Wenn sich die Blätter färben und die Luft frischer wird, verändert sich nicht nur die Natur. Der Herbst lädt dazu ein, Tempo rauszunehmen, innezuhalten – und den eigenen Kurs zu prüfen. Gerade für Führungskräfte ist das eine gute Gelegenheit, einmal bewusst zu reflektieren:
Bin ich die Art von Führungskraft, der Menschen wirklich folgen wollen?
Denn echte Führung zeigt sich nicht nur in Ergebnissen oder Zielerreichung. Sie wird spürbar in Momenten des Vertrauens, der Klarheit, der Haltung – und in der Art, wie Menschen sich durch sie entwickeln können. Führung ist keine Rolle, sondern ein Spiegel: Sie zeigt, wie wir auf andere wirken, auch wenn wir es selbst nicht immer sehen.
Warum Selbstreflexion der Schlüssel zu wirksamer Führung ist
Wer führt, beeinflusst täglich Denkweisen, Motivation und Kultur. Doch oft läuft Führung im Autopilot-Modus: Die To-do-Liste wächst, Entscheidungen werden schneller getroffen, und die Wirkung auf andere bleibt im Schatten.
Selbstreflexion ist das Werkzeug, um diesen Schatten sichtbar zu machen. Sie hilft, Muster zu erkennen, Verhaltensweisen zu überprüfen und bewusst neu auszurichten.
Sie ist kein Zeichen von Schwäche – sondern von Souveränität.
Um diesen Prozess anzustoßen, haben wir einen Herbst-Reflexionscheck für Führungskräfte zusammengestellt. Zehn Fragen, die ehrlich – und manchmal unbequem – sind. Sie helfen dir, deine Wirkung zu verstehen und gezielt zu stärken.
🍁 Herbst-Reflexionscheck: 10 Fragen an dich selbst
Bewerte jede Aussage auf einer Skala von 1 bis 5
(1 = Nie | 3 = Manchmal | 5 = Immer)
1. Kommuniziere ich mit Klarheit und Beständigkeit?
– Verstehen meine Mitarbeitenden, was Erfolg in ihrer Rolle bedeutet?
– Sind meine Botschaften eindeutig und an übergeordnete Ziele gekoppelt?
– Bin ich in meinen Prioritäten verlässlich – oder ändere ich sie ohne Erklärung?
– Wissen Menschen, warum ihre Arbeit wichtig ist – nicht nur, was zu tun ist?
2. Höre ich wirklich zu – auch, wenn ich nicht einverstanden bin?
– Lasse ich andere ausreden, bevor ich antworte?
– Suche ich nach Verständnis statt nach Rechtfertigung?
– Fühlen sich Menschen sicher, auch unbequeme Dinge anzusprechen?
– Spiegle ich Gehörtes zurück, um sicherzustellen, dass ich es richtig verstanden habe?
3. Gebe ich zeitnahes und hilfreiches Feedback?
– Warte ich auf offizielle Anlässe – oder gebe ich Rückmeldung im Alltag?
– Nutze ich konkrete Beispiele statt Allgemeinplätze?
– Bitte ich selbst um Rückmeldung zu meiner Führung?
– Fühlen sich Menschen durch mein Feedback unterstützt – oder eher kritisiert?
4. Handle ich so, wie ich es von anderen erwarte?
– Lebe ich die Werte vor, die ich predige?
– Bin ich zuverlässig, vorbereitet und integer – auch wenn’s unbequem wird?
– Treffe ich in schwierigen Situationen integre Entscheidungen, auch wenn niemand zusieht?
– Sehen mich andere als glaubwürdiges Vorbild?
5. Erkenne ich Leistungen sichtbar an?
– Feiere ich Erfolge – große wie kleine?
– Spreche ich Anerkennung individuell und persönlich aus?
– Fördere ich eine Kultur der Wertschätzung?
– Stimme ich Lob auf die Motivation und Persönlichkeit der jeweiligen Person ab?
6. Gehe ich offen mit Fehlern um?
– Übernehme ich Verantwortung, wenn etwas schiefläuft?
– Teile ich, was ich daraus gelernt habe?
– Ermutige ich andere, Risiken einzugehen und aus Erfahrungen zu wachsen?
– Zeige ich, dass Entwicklung wichtiger ist als Perfektion?
7. Investiere ich in meine eigene Weiterentwicklung?
– Lerne ich aktiv dazu – durch Austausch, Coaching oder Weiterbildung?
– Bin ich neugierig auf neue Führungsansätze?
– Setze ich mir bewusst Entwicklungsziele?
– Schaffe ich mir regelmäßig Zeiträume, um an meinem Führungsverhalten zu arbeiten?
8. Stärke ich Zusammenarbeit statt Konkurrenz?
– Fördere ich echte Teamarbeit und gemeinsame Erfolge?
– Spreche ich ungesunden Wettbewerb an?
– Erleben wir uns als Gemeinschaft oder als Einzelkämpfer?
– Erkenne ich Beiträge, die Teamgeist und Kooperation stärken, gezielt an?
9. Bleibe ich in Drucksituationen stabil?
– Bewahre ich Ruhe, auch wenn’s turbulent wird?
– Gebe ich dem Team Orientierung, wenn Unsicherheit herrscht?
– Bin ich für andere eine verlässliche Konstante?
– Trage ich dazu bei, dass auch unter Druck ein konstruktives Klima bleibt?
10. Vertrauen mir Menschen – und respektieren sie mich?
– Bin ich nahbar und authentisch?
– Erlebe ich, dass mein Team offen spricht?
– Habe ich mir einen Ruf für Fairness und Integrität erarbeitet?
– Wäre ich selbst bereit, meiner Führung zu folgen?
📊 Auswertung
40–50 Punkte:
Du führst mit Klarheit, Empathie und Stabilität. Deine Haltung ist spürbar – bleib dran, sie bewusst einzusetzen.
30–39 Punkte:
Du bist auf gutem Kurs, aber da geht noch mehr. Wähle ein oder zwei Felder, die du gezielt weiterentwickeln möchtest.
Unter 30 Punkte:
Zeit für eine Standortbestimmung. Kleine, bewusste Veränderungen in deiner Haltung oder Kommunikation können große Wirkung entfalten.
🌟 Fazit: Führung ist kein Zustand – sie ist eine Haltung
Selbstreflexion ist kein einmaliges Ritual, sondern ein Führungsritual. Wer regelmäßig innehält, stärkt nicht nur sich selbst, sondern auch das Vertrauen und die Leistungsfähigkeit seines Teams.
Wenn du beim Durchgehen dieser Fragen gemerkt hast, dass du an bestimmten Punkten arbeiten möchtest: Das ist kein Defizit – das ist der Beginn echter Entwicklung.
Als Partner von Crestcom begleiten wir Führungskräfte dabei, genau das zu tun:
ihre Wirkung zu verstehen, ihre Stärken auszubauen und Führung erlebbar zu machen – mit praxistauglichen Methoden, ehrlichem Feedback und nachhaltiger Veränderung.
Wenn du wissen willst, wie du deine Führung weiterentwickeln kannst, melde dich gerne für ein Gespräch.