Der Fachkräftemangel in Deutschland ist seit Jahren ein bekanntes Problem für Arbeitgeber. Doch was bedeutet Fachkräftemangel konkret? Die Nachfrage nach Fachkräften ist dauerhaft größer als das Angebot, was zu übermäßig langen Besetzungszeiten von offenen Stellen, einer geringen Anzahl an Bewerbungen und überdurchschnittlichen Gehaltsentwicklungen in bestimmten Gebieten oder Fachbereichen führen kann. Doch welche Gründe stecken dahinter?
Die Gründe für den Fachkräftemangel in Deutschland
- Demografischer Wandel: Die demografische Entwicklung in Deutschland führt dazu, dass immer mehr Fachkräfte altersbedingt aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden und weniger junge Fachkräfte nachkommen.
- Globalisierung: Die Globalisierung führt dazu, dass Unternehmen verstärkt im Ausland rekrutieren und qualifizierte Fachkräfte ins Ausland abwandern.
- Fortschritt durch Wissen: Die zunehmende Digitalisierung und Automatisierung führen zu einem höheren Bedarf an Fachkräften mit spezifischen Fähigkeiten im Bereich IT, Softwareentwicklung und Engineering.
- Ausbildungslücke: Es gibt in einigen Branchen und Regionen einen Mangel an qualifizierten Auszubildenden, was zu einem Mangel an Fachkräften führt.
- Energie- und Klimakrise: Die Umstellung auf erneuerbare Energien und der damit einhergehende Strukturwandel führen zu einem höheren Bedarf an Fachkräften in diesem Bereich.
Diese Faktoren tragen dazu bei, dass es in vielen Branchen und Regionen in Deutschland einen Mangel an Fachkräften gibt.
Die Fakten zum Fachkräftemangel in Deutschland
Laut der Bundesagentur für Arbeit waren im Februar 2023 noch immer 778.000 offene Stellen gemeldet, 44.000 weniger als im Vorjahr. Die sogenannte Fachkräftelücke, also die Stellen, die rein rechnerisch nicht besetzt werden konnten, da es keine passend qualifizierten Arbeitslosen für sie gab, lag laut Institut der deutschen Wirtschaft im Dezember bei 533.000. Zum Vergleich: Im Zwölf-Monats-Durchschnitt von Juli 2021 bis Juli 2022 betrug die Fachkräftelücke noch knapp 574.000 Stellen (Bundesagentur für Arbeit/statista.de). Unternehmen müssen daher kreativ sein und neue Wege finden, um qualifizierte Fachkräfte zu finden und langfristig zu binden. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel, verstärkt auf ausländische Fachkräfte zu setzen und gezielt, um sie zu werben.
Kann Zuwanderung das Problem des Fachkräftemangels lösen?
Um dem Fachkräftemangel zu begegnen und Fachkräfteengpässe zu vermeiden, ist die Zuwanderung von hochqualifizierten Fachkräften ein guter und wichtiger Ansatz. Doch es herrscht nicht nur in Deutschland ein Fachkräftemangel, sondern auch in vielen anderen Ländern. Deutschland befindet sich deshalb in einem Wettbewerb um die klügsten Köpfe und schneidet dabei nicht besonders gut ab.Tendenz sinkend. Als Spitzengründe werden die hohe Steuerbelastung und schleppende Digitalisierung genannt. Aber auch der Visaprozess und der Erhalt der deutschen Staatsbürgerschaft ist vergleichsweise kompliziert. Nicht zuletzt besteht auch Nachholbedarf beim Thema Diversität.
Prognose: Wie sieht der Arbeitsmarkt der Zukunft aus?
Die Prognose für den Arbeitsmarkt der Zukunft sieht weiterhin einen anhaltenden Fachkräftemangel voraus. Umso wichtiger ist es, dass von Seiten der Politik inzwischen Maßnahmen zur Stärkung der Einwanderung von hochqualifizierten Fachkräften beschlossen wurden. Unter anderem wird derzeit über Verbesserungen in den oben genannten Bereichen diskutiert. Aber auch Unternehmen und Arbeitgeber können viel dafür tun, um für zugewanderte Fachkräfte attraktiv zu werden. Vor allem muss ein Arbeitsumfeld der Akzeptanz geschaffen werden. Interkulturelle Kompetenzen müssen gefördert und gefordert werden. Auch in Zukunft wird der Fachkräftemangel eine Herausforderung bleiben. Unternehmen müssen mehr denn je dafür Sorge tragen die Mitarbeiterzufriedenheit unter ihren Beschäftigten zu stärken.
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